Mittwoch, 23. April 2014

Mein Name ist Mali und ich bin hyperaktiv

Mali zeigt viele Anzeichen von Hyperaktivität und ich plane sein Training hier zu dokumentieren, da es sicher vielen Hundebesitzern helfen kann, die ähnliche Probleme mit ihrem Hund haben. Vor allem auch zu wissen, dass selbst ausgebildete Tierverhaltensberaterinnen mit langjähriger Erfahrung derartige Probleme mit ihrem Hund haben können ;)
Ich könnte natürlich sagen, ich hab mir extra einen Hund mit Problemverhalten herangezüchtet, damit ich mich besser in meine Kunden hineinversetzen kann ;)... aber das wäre natürlich eine Ausrede.
Die Wahrheit ist, ich habe gar nicht geplant, ihn zu behalten und seine Erziehung völlig vernachlässigt, weil ich im Jahr 2013 hauptsächlich damit beschäftigt war meine kranken Hunde zu pflegen, sterbezubegleiten und außerdem noch zu übersiedeln... (mehr dazu in den Jänner-News auf meiner Homepage: http://amon-sul.at/index_de.html) und der antiautoritäre Erziehungsstil seiner Mutter Sookie hat's auch nicht besser gemacht. Wir haben hier also einen Hund, der rassetypisch sehr lebhaft, aber auch vorsichtig ist und der sein erstes Lebensjahr weitgehend unbeeinflusst mit seinen Geschwistern und seiner Mutter auf dem Land verbracht hat. Was auch völlig in Ordnung war, er hatte viel Spaß und keinen Stress. Aber hier in unserem neuen Zuhause in der Stadt sieht die Sache schon anders aus. Und da Frauli sich inzwischen von den schlimmen Ereignissen 2013 erholt und im neuen Haus eingelebt hat, gehen wir's jetzt voller Elan an und trainieren was das Zeug hält ;)

Bevor wir aber in medias res gehen, möchte ich diesen einzigartigen Hund vorstellen und da fangen wir am besten am Anfang an:
Mali erblickte am 25.08.2012 das Licht der Welt. Er und seine sieben Geschwister sind das Produkt der freien Liebe zwischen meinem Xolo-Rüden Kamanchi und meiner Akita-Hündin Sookie... fragt mich nicht, wie das passiert ist, die bekannten Fakten gibt es auf meiner Homepage nachzulesen: http://amon-sul.at/kookie.html
Also schon allein seine "Rassezugehörigkeit" ist vermutlich einzigartig ;)
Er kam als Zweiter auf die Welt und zum ersten mal war ich damit konfrontiert, dass ein Welpe nicht sofort atmet. Ich hab ihn also wiederbelebt indem ich ihm zuerst die Atemwege mit dem Mund frei gesaugt und ihn dann kräftig geschüttelt und gerubbelt habe (dabei muss man übrigens sehr auf das Köpfchen aufpassen - darf aber nicht zu zimperlich vorgehen), was letztendlich erfolgreich war und er schließlich ganz in dieser Welt ankam.
Detail am Rande: Auch sein Bruder Haku hat nicht gleich geatmet und musste wiederbelebt werden... schon irgendwie spannend, dass das Schicksal es so wollte, dass beide jetzt bei mir geblieben sind...
Jedenfalls war er hier und bekam den Spitznamen "Mali", weil er anfangs sehr an einen Belgischen Schäferhund Malinois erinnerte. Richtige Namen wollte ich für die Kookies nicht aussuchen um nicht so eine enge Bindung zu ihnen aufzubauen. Bei den Rassehunden geht es ja nicht anders, aber die Kookies sollten ihre endgültigen Namen erst von den zukünftigen Besitzern bekommen... war ein Fehler ;) Der Name passt gar nicht mehr zu ihm, denn inzwischen sieht er ganz und gar nicht mehr aus wie ein Mali, sondern viel mehr wie ein Kangal oder ein Chinook, das Schlimmste ist aber, dass ich ja auch eine Kali habe... Mali & Kali... naja... ;)
Warum er übrig geblieben ist, weiß ich eigentlich nicht. Er war der Liebling von jedem, der den Wurf besucht hat, aber gar keinen Welpen / nur eine Hündin / nur einen Nackten... wollte und so kam's, dass er geblieben ist. Ich habe noch eine Zeit lang versucht ihn zu vermitteln, aber je älter er wurde, desto schwieriger wurde das. Leute haben ihn besucht und festgestellt, dass er nicht erzogen und dominant sei, aber sie das locker hinbekommen würden, sie würden sich ja mit Hunden auskennen usw. usf. und zu solchen Leuten kommen meine Hunde natürlich nicht. Ich gebe sie nur ab, wenn es ihnen im neuen Zuhause besser gehen würde als bei mir und so etwas ließ sich leider nicht finden. Dazu kam, dass Sookie ihn über alles liebt. Sie liebt ihn so sehr, dass er niemals ein böses Wort von ihr gehört hat, weder als Welpe noch jetzt, wenn er immer noch auf ihrem Kopf rumspringt oder ihr einen Knochen stiehlt. Ich denke, sie wäre sehr traurig, wenn er nicht mehr hier wäre. Also beschlossene Sache: Einer mehr is auch schon wurscht, also bleibt er :)

Beim Umzug dann wurde mir bewusst, es wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, ihm 1-2 mal ein Halsband umzulegen oder sonst irgendwie kultivierend auf ihn einzuwirken...
Da habe ich mir wohl ein richtiges Landei herangezogen... er kommt weder mit Halsband noch mit Leine klar, Auto fahren ist ein ziemliches Abenteuer, an Stadtspaziergänge ist nicht zu denken und schon allein Stillstehen ist eine Meisterleistung... ABER: umso spannender was wir jetzt hier in unserem neuen Leben draus machen :)

Aber zu seinen Problemen (oder besser meinen Problemen mit ihm) und seinem Training später mehr. Hier noch ein paar Fotos aus seiner Kindheit... war er nicht bezaubernd? :D

















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