In Diskussionen über Hundeerziehung wird oft behauptet, positives Training käme schnell an seine Grenzen. Die ganze Leckerli-Werferei mag ja ganz nett sein, wenn man sein Schoßhündchen dressieren möchte, bringe aber keinen Erfolg bei echten Problemen und/oder wirklich gefährlichen Hunden.
Da taucht dann oft die Frage auf "Was würdest Du denn machen, mit einem Hunde, der... (was auch immer)?" und leider gibt es viel zu selten darauf eine Antwort.
Verfechter der gewaltfreien Hundeerziehung berufen sich dann darauf, dass man das nicht so auf die Schnelle sagen könne, man müsse die Gesamtsituation kennen, einen Trainingsplan ausarbeiten, den Hund tierärztlich untersuchen lassen, dies und jenes.
Das ist natürlich nicht falsch, überzeugt aber auch sicher niemand davon, dass man mit positiven Methoden sehr wohl auch bei "schwierigen" Fällen etwas erreichen kann. Meistens nicht nur stressfreier und tierfreundlicher, sondern auch schneller, effizienter und nachhaltiger. Viel eher klingt es als wäre das sehr kompliziert und würde sowieso keiner verstehen (oder aber als wüsste der "Wattebauschwerfer" ohnehin keine Antwort und versuche nur abzulenken).
Schade, denn so lässt sich sicher niemand davon überzeugen, dass der positive Weg, der bessere ist.
Die Frage "Was würdest Du denn machen" mag meist nur rhetorisch gemeint sein und der Fragesteller hat gar kein Interesse daran, eine ernstgemeinte Antwort zu bekommen, aber es gibt doch auch hin und wieder Menschen, die durchaus offen für neue Ideen sind, vorausgesetzt man teilt sie ihnen mit :)
Ich möchte daher eine Artikelserie zu diesem Thema starten, indem ich mir derartige Fragen aus dem Internet heraussuche und versuche ernsthaft zu beantworten.
Natürlich kann man ohne Hintergrundinfos und aufgrund einer Momentaufnahme oder einer kurzen Beschreibung keinen kompletten Trainingsplan erstellen. Natürlich gibt es kein Patentrezept, das bei jedem Hund und in jeder Situation Wunder wirkt. Und natürlich ist vor allem die Arbeit mit aggressiven Hunden gefährlich und man sollte da nicht aufgrund von Internet-Tipps alleine dran herumdoktorn. Trotzdem kann man Denkanstöße und Ideen aufzeigen.
Was würdest Du denn machen, wenn...
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