Es ist nun schon fast zwei Jahre her, dass ich mit dem
Trainingstagebuch angefangen habe und leider habe ich es nicht geschafft es so
zu dokumentieren, wie ich es vor hatte.
Zum Wiedereinstieg deshalb einfach einmal ein kleines Update.
Wir sind noch lange nicht an unserem Ziel angelangt bzw.
haben sich die Ziele auch geändert, da sich unsere Lebenssituation inzwischen mehrfach
verändert hat.
Zunächst wurde meine Oma ein echter Pflegefall, was mir
nicht nur zeitlich sondern vor allem auch psychisch sehr viel abverlangt hat
bis sie schließlich im November 2015 verstorben ist.
In dieser Zeit habe ich aber besonders viel mit den Hunden
trainiert, weil es mich auf andere Gedanken gebracht hat. Ich bin meinen Hunden
dafür immer noch unendlich dankbar. Ich wüsste nicht, wie es mir ergangen wäre,
hätte ich nicht in ihnen immer einen Sinn im Leben und Halt gefunden.
Ja, auch oder gerade ein Hund wie Mali kann einem
tatsächlich Halt geben :)
An die wirklich schwierigen Aufgaben (also in Mali’s Fall
vor allem hinaus auf die Straße gehen) haben wir uns aber nicht herangewagt, denn
solchen Challenges
sollte man sich auch nur dann stellen, wenn man topfit ist :)
Stattdessen haben wir vor allem Tricks geübt. Tricks sind
lustig und man hat nicht so hohe Erwartungen. Es macht nichts, wenn man mal
nicht so genau arbeitet und manchmal entsteht durch einen Fehler des Hundes
sogar ein ganz neuer, noch besserer Trick.
Durch Trick Training lernt der Hund außerdem zu lernen, je
mehr Übungen er kann, desto leichter kann man ihm noch mehr beibringen. Und es
ist eine spaßige Beschäftigung für Mensch und Tier. Deshalb liebe ich
Tricktraining so sehr :)
Weil ich ein Mensch bin, der aber bei aller Leichtigkeit
trotzdem ein Ziel vor Augen braucht bin ich sehr begeistert vom Titel-Programm
von Do More With Your Dog (DMWYD).
Dort kann man Trick Titel erwerben, wenn man eine bestimmte
Anzahl an Tricks verschiedener Schwierigkeitsstufen beherrscht.
Gerade mit einem Hund wie Mali, mit dem ich vermutlich nie
auf ein Turnier, eine Prüfung oder Ausstellung gehen kann (obwohl… sag niemals
nie ;) ), ist es toll, wenn es auch die Möglichkeit gibt, die zu Hause
erreichten Erfolge honorieren zu lassen und ich bin sehr stolz auf seinen
Novice Trick Dog Title!!!
Auch Sitz, Platz usw. gilt bei DMWYD als Tricks, denn auch sie sind nichts anderes. Alles ist eigentlich ein Trick. Dem Hund ist es egal, ob er nur zum Spaß etwas lernt oder ob das auch im täglichen Leben sinnvoll ist. Menschen neigen dazu, die - in ihren Augen - wichtigen Dinge zu ernst zu nehmen, deshalb lernen viele Hunde Tricks schneller und lieber, als z.B. "Unterordnungsübungen". Wir machen uns lieber aus allem einen Spaß :)
Es sind auch manche scheinbar unnützen Tricks, durchaus sinnvoll. Durch Peekaboo! (Kuckuck) hat Mali z.B. gelernt, dass es auch Spaß machen kann, wenn ein Mensch über ihm ist. Später kann man diesen Trick anwenden, wenn es in einer schwierigen Situation sinnvoll ist, den Hund zwischen seinen Beinen zu parken.
Mit dem Jump for Joy (Freudensprung) habe ich einfach sein ständiges Rumgespringe mit einem Signal belegt. Auf diese Weise kann man auch unerwünschtes Verhalten unter Kontrolle bringen, wenn der Hund es dann nur mehr auf Signal hin ausführt und nicht mehr ständig. Hierzu werde ich aber noch einmal einen extra Beitrag schreiben.
Wir haben auch noch einige andere Sachen geübt, aber die
möchte ich dann extra behandeln.
2015 haben sich die Ereignisse dann wieder überschlagen. Eigentlich
wollte ich noch eine Weile in Weiz bleiben, damit die Hunde und ich einmal ein bisschen
zur Ruhe kommen können und wir nicht schon wieder umziehen müssen. Aber Ruhe
war uns dort nicht vergönnt, weil sich wohl jemand unbedingt nach dem Tod
meiner Oma das Haus und Grundstück unter den Nagel reißen wollte und uns dazu
vertreiben musste (mehr dazu hier).
Gott sei Danke – im Nachhinein – denn nun sitzen wir in
unserem Traumhaus und haben hoffentlich für immer unsere Ruhe. Nur mit
Trainieren war halt nicht allzu viel los ;)
Ich hatte mir noch vorgenommen ihn wenigstens an Geschirr
und Leine zu gewöhnen um den Umzug einigermaßen gesittet über die Bühne zu
bringen. Das habe ich aber zu lange vor mir hergeschoben und schließlich gab es
keine Wahl mehr, da wir die Hunde ja völlig überraschend von einem Tag auf den
anderen evakuieren mussten. Bei der Planung wurde mir schon übel, wenn ich nur
daran dachte, wie ich den Hund nun in ein Auto bringen soll und dann im neuen
Zuhause zwei Wochen ohne Zaun mit ihm überleben soll :O
Wie das dann ausging, erzähle ich das nächste mal ;)