Eine Kundin von mir rief mich dieses Wochenende sehr verzweifelt an. Ihr Hund hatte eine "Auseinandersetzung" mit einem anderen Hund. Ich nenn es jetzt einfach mal "Auseinandersetzung", ich war nicht dabei und kann nicht sagen, was genau passiert ist, jedenfalls leben alle Beteiligten noch und der andere Hund hatte nicht mal einen Kratzer. Und auf das Übliche "die machen sich das schon aus" - "sei nicht so übervorsichtig" - "Maulkorb ist ja nicht nötig" - "Oh Schreck, ich hätte nicht gedacht, dass sowas etwas passiert"... möchte ich jetzt gar nicht näher eingehen, außer mit dem Hinweis, dass wenn der Besitzer die Hunde nicht zusammen lassen möchte, dann wird er seinen Grund haben! Und wenn man ihn überredet, es doch zu tun, dann sollte man auch mit den Konsequenzen leben.
Aber egal, darum geht es mir grad gar nicht so. Deshalb war meine Kundin auch gar nicht so verzweifelt, sondern weil die anwesenden Personen den Vorfall zum Anlass genommen haben, ihr ins Gewissen zu reden, der Hund sei gefährlich und sie solle ihn weggeben, als nächstes würde er ein Kind beißen (ich möchte noch einmal daran erinnern, dass nicht einmal der andere Hund gebissen wurde), man verstehe nicht, dass sie sich das Leben so einschränken lasse von einem Hund usw. usf.
Gut, dieser Hund ist kein einfacher Hund, das stimmt. Er hat schon eine lange Vorgeschichte und stammt aus zweiter oder dritter Hand, er hat so seine Baustellen und eigentlich wäre es Aufgabe der Besitzerin ihn immer sicher zu führen, sich also auch nicht überreden zu lassen ihn mit unbekannten Hunden zusammen zu lassen. Aber es ist ihr Hund! Ihr Familienmitglied!
Man sagt nicht über ein Familienmitglied, es müsse weg!