Samstag, 20. Februar 2016

Neues von Max (immer noch neues Zuhause gesucht)

Hier habe ich Max vorgestellt, kurz nachdem er zu mir gekommen ist. Nun ist er schon 2 Wochen da und es ist ein Update fällig.
Er ist ein noch viel großartigerer Hund, als ursprünglich angenommen. Es stimmt nicht, dass er unbedingt im Mittelpunkt stehen muss und deshalb nur als Einzelhund gehalten werden kann.
Wir haben es jetzt mit mehreren Hunden ausprobiert und er scheint Gesellschaft wirklich zu mögen. Er hat ein sehr korrektes Sozialverhalten und stellt sich auf den anderen Hund ein. Er beschwichtigt und kommuniziert sehr klar, versucht Konflikte zu vermeiden und spielt gerne.
Er sucht absolut keinen Streit - außer mit gewissen Thai Ridgeback Hündinnen, die hinter verschlossenen Türen rumstänkern ;), aber selbst hier lässt er sich ohne Probleme abrufen.
Ich denke also, dass er durchaus auch als Zweithund geeignet ist. Kommt dann natürlich auch auf den anderen Hund an.

Auch sonst ist mir bis jetzt nichts Negatives aufgefallen. Er bleibt brav alleine, bellt nicht übermäßig (und wenn dann eher leise), läuft schön an der Leine, ist motiviert und verspielt, aber ohne dabei sonderlich aufdringlich zu sein.

Da er sein Trockenfutter überhaupt nicht gefressen hat, seit er hier ist, habe ich ihn nun auf BARF umgestellt, was er sehr gut verträgt und gerne mag.

Ich glaube außerdem nicht, dass er ein Terrier-Mix ist. Er haart und hat auch sonst keine typischen Terriereigenschaften. Ich denke eher, dass da Bosnische Rauhaarbracke, Dackel und Pekingese oder ähnliches beteiligt waren.


Ich habe ein neues Video-Schneideprogramm und zum Ausprobieren habe ich mal ein kleines Max-Video gemacht. Es ist kein oscarverdächtiges Meisterwerk, aber hier sieht man ihn mal in Action und wie süß und lustig er sein kann. Die Fotos werden ihm ja leider kaum.


Samstag, 13. Februar 2016

Was würdest du machen, wenn... ein Hund sich nicht die Krallen schneiden lässt?

Wie letztens angekündigt habe ich eine neue Artikelserie geplant. Mal schauen was draus wird und ob ich es schaffe regelmäßig dazu etwas zu schreiben, aber ich bin auf jeden Fall topmotiviert, weil ich denke, es ist sinnvoller Lösungsvorschläge aufzuzeigen, als zu verurteilen.

Das Zitat, dass mich dazu inspiriert hat war in einer Diskussion über die Sinnhaftigkeit bzw. die Natürlichkeit von positiver Verstärkung.
Jemand hat gefragt: „Ob ein Clicker diese Situation noch retten könnte? (Tränen lachendes Simely)“ Dazu wurde ein Video gepostet, dass leider nicht mehr abrufbar ist. In dem Video war zu sehen wie in einer Tierklinik drei Damen sich auf einen großen Hund (sah nach Bullmastiff aus) werfen und versuchen, ihm unter Zwang die Krallen zu schneiden und es endet damit, dass der Hund mit einer der Damen auf seinem Rücken „reitend“ das Weite sucht.

Zugegeben, es war recht witzig anzuschauen, obwohl die Situation für den Hund vermutlich nicht ganz so witzig war.

Um die Frage zu beantworten: Vermutlich hätte der Clicker diese Situation nicht retten können, denn wie ich immer betone, der Clicker ist keine Wunder-Fernbedienung für Tiere. Der Hund hätte schon vorher seine Bedeutung lernen müssen (siehe Konditionierung auf den Clicker) und zunächst in positiven Situationen damit trainiert werden müssen.
Aber hat Gewalt die Situation gerettet? Offensichtlich nicht, denn der Hund wurde locker mit drei Frauen fertig und konnte sich der Situation entziehen und dafür musste er noch nicht mal aggressiv werden. Mit Zwang kann man diese Situation nur dann retten, wenn man dem Hund körperlich überlegen ist und/oder ihn so sehr einschüchtert, dass er sich nicht mehr traut sich zu wehren.
Ein (medizinischer) Notfall ist in meinen Augen die einzige Situation, in der der Zweck die Mittel heiligt und man einen Hund das antun kann. 
Aber Krallen schneiden ist kein Notfall! Im Allgemeinen ist damit zu rechnen, dass das früher oder später notwendig sein kann und es ist auch keine Tragödie, wenn der Hund mal vorübergehend zu lange Krallen hat. Also kann man sich ruhig die Zeit nehmen, diese Situation positiv zu trainieren. Dann kommt man gar nicht in eine Lage, in der sich drei Frauen auf einen Hund werfen müssen und spart im Endeffekt extrem viel Zeit (und Nerven), wenn Krallen kürzen völlig problemlos über die Bühne geht.


Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Gegenkonditionierung



Das Krallenschneiden wird mit etwas positiven verknüpft, in der Regel ist das Futter, damit klappt es am schnellsten.
Bei einem Hund, der sehr gerne frisst und das Krallenschneiden nicht ganz so fürchterlich findet dauert das meistens nicht lange und man hätte es vielleicht sogar noch in der Situation in dem Video anwenden können.

Am besten geht das zu zweit, dann braucht man auch keinen Clicker oder sonst irgendwelche Hilfsmittel: Eine Person schneidet die Kralle, die zweite Person schiebt dem Hund genau in diesem Moment ein Leckerli ins Maul.
Ist man alleine, kann einem der Clicker oder in dem Fall besser noch ein Markerwort (dafür braucht man keine extra Hand) helfen, den richtigen Zeitpunkt zu markieren.

Bei meinen jetzigen Lundis habe ich es zum ersten Mal auch selbst so gemacht, wie ich es Kunden empfehlen würde ;)
Ylvie's Krallen habe ich auch noch unter zwang geschnitten *schäm* und das ging auch. Einem kleinen Hund ist man körperlich überlegen und mit der Zeit hat Ylvie dann auch begriffen, dass das eben sein muss.
Jolner und Crysella habe ich zusammen mit meiner Mutter von Anfang an gegenkonditioniert: Sie hat gefüttert während ich geschnitten habe. Inzwischen verwende ich ein Markerwort ("Braaav"), das eine ähnliche Bedeutung wie der Clicker hat, nur mit dem Unterschied, dass die Übung dann nicht beendet ist und das Leckerli direkt ins Maul serviert wird. Es bedeutet also "So ist's richtig! Bleib wie du bist".
Im Gegensatz zu Ylvie freuen sich die Beiden schon richtig, wenn ich die Krallenschere hole :)
In weiterer Folge muss man nicht unbedingt bei jeder Kralle belohnen, ich sehe aber keinen Grund damit aufzuhören, da die Sache so immer mehr positiv aufgeladen wird.

Desensibilisierung


So easy geht das leider nicht immer. Wenn der Hund nicht so verfressen ist und/oder er Krallenschneiden sehr schlimm findet (häufig der Fall, wenn es bis dahin unter Zwang erfolgt ist), dann muss man die Gegenkonditionierung mit Desensibilisierung verbinden, also die Übung Schritt für Schritt aufbauen.

In diesem Video zeigt Dr. Sophia Yin, dass es auch bei einem recht aggressiven Hund ziemlich schnell gehen kann, ihm beidzubringen, sich die Krallen schneiden zu lassen.
Natürlich ist das ein kleiner Hund und Dr. Sophia Yin eine Expertin. Also zu Hause bitte mehr Zeit lassen und keine aggressive Reaktion profozieren!

Ähnlich funktioniert die Sache, wenn man einen Dremel benutzen will. Hier muss der Hund zunächst einmal an das geräusch gewöhnt werden und dann kann man sich langsam Schritt für Schritt den Krallen nähern.


Trickkiste


Oder man geht die Sache völlig anders an und bringt dem Hund bei, sich selbst die Krallen zu feilen.
Hier leistet ein Clicker nun wirklich gute Dienste.

Ein Kratzbrett ist schnell selbst gebastelt: einfach ein Stück Sandpapier mit starkem Klebeband auf ein Brett kleben und los geht’s.
Man kann das Verhalten mit dem Clicker formen indem man für jeden Schritt in die richtige Richtung clickt (Interesse am Brett, mit der Pfote berühren, einmal Kratzen…) Kratzt der Hund nicht von selbst kann man das Verhalten provozieren indem man z.B. ein Leckerli unter das Brett legt (man kann auch mit einer Schmutzfangmatte beginnen, wenn das mit dem Brett zu kompliziert ist – so lernt der Hund auch gleich sich die dreckigen Pfoten abzuwischen ;) ).
Mit der Zeit werden dann langsam die Anforderungen gesteigert – in diesem Fall soll der Hund länger kratzen bevor er ein Click und Leckerli bekommt.
Hier ein kleines Video von Thao, das ich im Rahmen meines Adventkalenders auf Facebook hochgeladen habe:






Posted by Haustierberatung on Freitag, 18. Dezember 2015


Bei den Hinterpfoten ist die Sache dann schon etwas trickreicher und der Hund sollte bereits Erfahrung mit Shaping haben. Hier sind zwei Beispiele, wie man es trainieren kann (leider nur auf englisch):



Oft wird behauptet positives Hundetraining würde weiß Gott wie viel Zeit in Anspruch nehmen. Vor allem auch positive Trainer betonen das häufig und ich verstehe, dass so mancher Otto Normalverbraucher da abgeschreckt ist und lieber eine schnelle Lösung hätte. Aber gerade das Beispiel Krallenschneiden zeigt, dass es im Endeffekt nicht länger dauert. Im Gegenteil: Bei Ylvie musste ich die Prozedur schon Tage im Voraus planen und immer die Krallenschere in der Hosentasche haben, denn ich konnte sie nicht mehr einfangen, wenn sie bemerkt hatte was ich vor hatte.
Und wenn man wegen so einer Kleinigkeit wie Krallenpflege jedes mal zum Tierarzt gehen und vielleicht noch den Hund in Narkose legen muss, dann ist das nicht nur zeitaufwändiger als ein wenig Gegenkonditionierung und Desensibilisierung, sondern kostet auch noch Geld.
Es gibt also keinen Grund, die Sache nicht positiv aufzubauen!


Es gibt übrigens auch eine ganze Facebook-Gruppe zum Thema Krallenpflege: Nail Maintenance for Dogs

Klappt übrigens auch mit anderen Tieren :D



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Posted by Fashion Nails & Bellezza on Sonntag, 31. Januar 2016

Mittwoch, 10. Februar 2016

Max sucht dringend ein neues Zuhause!


Da waren’s wieder 10 und ich weiß eigentlich gar nicht so genau warum ;)

Seit Samstag ist Max bei mir.
Max ist ein selbstbewusster, freundlicher kleiner Terrier-Mix, ca. 8kg schwer und ca. 38cm groß. Er beherrscht die wichtigsten Übungen, ist Autofahren gewöhnt, katzenverträglich und kann soweit alleine bleiben.
Er wurde am 13.01.2012 in Bosnien geboren und lebt seit 2 1/2 Jahren in der Steiermark. Er ist gechipt, grundimmunisiert und kastriert.

Soweit so gut… oder auch doch nicht. Er kam über eine Tierschutzorganisation auf eine Pflegestelle, wo er eigentlich auch hätte bleiben können, aber er steht gerne im Mittelpunkt und hatte trotz seiner geringen Größe, den Alaskan Malamute der Familie ziemlich unter seiner Fuchtel. Der Große litt darunter und hatte bereits gesundheitliche Probleme deshalb.

Eine Freundin / Kollegin von mir hat von dieser Situation erfahren und versucht zu helfen (der Tierschutzverein ja leider nicht), doch vor Ort war unter den gegebenen Umständen leider keine Besserung möglich und die Situation spitze sich immer mehr zu. Sie wollte deshalb nicht mehr länger warten und hat einen vorübergehenden Pflegeplatz für Max gesucht.
Obwohl es mir derzeit nicht wirklich so gut in den Kram passt, da ich immer noch sehr viel am Haus und mit der geplanten Neueröffnung zu tun habe, ist er nun letztendlich hier gelandet und sucht nun dringend einen neuen Wirkungskreis.

Er sollte möglichst auf einen Einzelplatz kommen – also quasi das Gegenteil zu einem Leben bei mir als Nummer 10.
Es wurde schon viel mit ihm gearbeitet und er ist ein toller Hund, wenn man ihm die Aufmerksamkeit schenken kann, die er verdient hat!
Er hat bis jetzt in einer Wohnung gewohnt und ist dort auch gut mit der Katze und dem 12jährigen Sohn klar gekommen. Viel jünger sollten Kinder in seiner neuen Familie aber nicht sein.

Dieser Hund ist natürlich kein Welpe mehr, er ist nicht 100% perfekt und steht auch leider nicht kurz vor der Tötung. Trotzdem hat er einen guten Platz verdient. Tierschutz endet nicht damit, Hunde aus dem Ausland nach Österreich zu bringen. Sie brauchen dann auch einen Lebensplatz, wo sie ihr Potential entfalten und in Ruhe alt werden können.
Also bitte fragt herum, ob nicht gerade jemand einen kleinen Hund sucht, der schon aus dem Gröbsten raus, aber immer noch im besten Alter ist.

Bei ernstgemeintem Interesse Email: info@haustierberatung.com
oder telefonisch melden bei Silvana: 0660 5040988

Hier geht’s zum Facebook-Album, das auch gerne geteilt werden kann: DRINGEND ZUHAUSE GESUCHT

Zum Update geht es HIER

Hier noch ein paar Fotos. Er ist leider nicht so wirklich fotogen und sieht in Wirklichkeit viel entzückender aus. Sobald die Sonne wieder scheint werde ich versuchen mehr Fotos und/oder Videos zu machen.