Max hat ein neues Zuhause gefunden bei einer Freundin von Silvana, die Max hier sozusagen abgeladen hat ;). Diese hatte sich in ihn verliebt als Max mit uns über's Wochenede in Graz war.
Ich freu mich so! Max, der noch nie ein Zuhause hatte in dem er wirklich willkommen war, hat nun jemand gefunden, der ihn so liebt, wie er es verdient hat.
Danke auch noch einmal an unsere Tierärztin Mag. Fürnschuß, die ihn noch einmal für uns durchgecheckt hat und natürlich herzlichen Dank an Steffi, dass Du erkannt hast, welches Potential in dieser Hundepersönlichkeit steckt!
Leb wohl kleiner Max! Ich wünsche Dir und Deiner Familie viele glückliche Jahre!
Die meisten Thai Ridgeback Hündinnen werden nur einmal im
Jahr und das im Herbst läufig. Aus diesem Grund werden auch die meisten Welpen
im Herbst und Winter geboren.
Die Nachfrage ist bei seltenen Rassen nicht allzu groß, Viele kennen sie einfach nicht. Die Anzahl geeigneter Interessenten ist noch
viel kleiner, denn der Thai ist ein anspruchsvoller Hund und passt nicht zu
jedem. Aber das Angebot ist in den Wintermonaten groß, denn natürlich lässt
fast jeder Züchter seine Hündinnen auch jedes Jahr decken. Also „natürlich“
finde ich es nicht. Gut… muss nicht jeder so ein Zuchtversager sein wie ich ;)
aber ein bisschen im Vorfeld die Lage abchecken, wäre vielleicht nicht so blöd.
Wie auch immer… jedes Jahr gibt es im Herbst und Winter
viele Würfe mit vielen Welpen, denn die meisten Thai Hündinnen sind praktischer
Weise auch noch sehr fruchtbar.
Die ersten blauen
Rüden sind schnell ausverkauft, aber der Markt ist eben nicht so groß, schon
gar nicht für Nicht-Blaue oder Hündinnen. Für letztere interessieren sich
hauptsächlich andere Züchter, aber die erwarten sich dann natürlich schon top
Ausstellungs- und Zuchtqualität (hoffentlich!).
Nun werden die lieben kleinen Faltenmonster immer älter und
größer und spätestens ab der 12. Woche ist damit zu rechnen, dass sie nicht
mehr ganz so lieb sind (Welpenraufereien sind auch kein Spaß), außerdem fressen
sie immer mehr, müssen ein zweites und drittes Mal geimpft und entwurmt werden
und sozialisieren werden sie sich auch nicht von selbst (naja schon, aber die
haben da sicher andere Prioritäten als die zukünftigen Besitzer).
Der Züchter gerät also zusehends in Bedrängnis. Wohin mit
den Kleinen?
Plötzlich sinken nicht nur die Preise sondern auch die
Anforderungen an den idealen Welpenkäufer.
Nun kann sich der sparsame Interessent freuen, denn derzeit
ist Winterschlussverkauf. Es gibt Hundebabies im Sonderangebot und lästige
Fragen über die Lebensumstände und ob so ein Hund wohl zu einen passt erspart
man sich obendrein.
Als Zuckerl sind wir dann auch noch gut beschäftigt, denn
schon jetzt rufen die ersten Leute an, die doch verwundert sind, dass so ein
kleines Welpie schon zwicken kann, die sich nicht mehr ganz so sicher bezüglich
Kinderfreundlichkeit sind oder die sich wundern warum irgendwelche jugendlichen
Möchtegern-Gangsta ein Thai Welpie im geschlossenen Kofferraum transportieren.
Spätestens in einem halben Jahr haben wir dann wieder ein
paar tolle Hunde in der Vermittlung. Also der besonders geldbewußte Interessent
wartet einfach noch ein bisschen und bekommt dann bald einen Problemthai hinten
nach geschmissen.
Toll oder?
Wir finden es nicht ganz so toll, aber was wissen wir schon,
wir halten und züchten die Hunde ja nicht seit über 10 Jahren und kümmern uns
nicht seit 2009 um in Not geratene Thais. Wir wissen gar nix. Wir sind nur
Miesepeter, die alles schlecht reden, weil wir unsere eigenen Hunde nicht im
Griff haben… jemand der schon mal einen AmStaff im Tierheim ausgeführt hat weiß
es sicherlich besser und hat nun die Chance am Wühltisch zuzugreifen. Wenn’s
gut geht bekommt er gleich 2 Welpen zum Preis von einem.
Wer doch lieber gerne gut beraten wird anstatt sich von Marktschreiern etwas einreden zu lassen, kann sich gerne an uns wenden: Thai Ridgeback in Not oder einfach Mail an mich, wir empfehlen gerne auch seriöse Züchter!
Nachdem jemand zu einer Freundin gesagt hat, kein Hund könne
schön am Geschirr laufen, denn Geschirre seien ausschließlich zum Ziehen da,
fühlten wir uns herausgefordert und begannen unsere Hunde zu filmen, wie sie
ach so schön am Geschirr laufen. Das ganze soll dann zu einem einzigen Video
zusammen geschnitten werden, aber soweit sind wir noch nicht (wird bei Zeiten
natürlich nachgereicht).
Im Zuge dessen habe ich auch meine Kollegin Kristina
Schöller mit ihrem Husky Saphir gefilmt. Weil das Video so großartig geworden
ist, wollte ich es meinen Freundinnen zeigen und habe es auf Facebook hochgeladen
und damit Kristina es auch anderen Leuten zeigen konnte, habe ich es auf „öffentlich“
gestellt.
Während wir uns nun gemeinsam an dem tollen Video erfreuten,
hat es jemand mit folgenden Worten kommentiert:
„Was war mit dem Hund dass das jetzt was besonderes sein soll? Wills nur
verstehen.“
Anfangs war ich etwas irritiert, wie man das Besondere daran
nicht sehen kann, denn ich, für meinen Teil, habe es jetzt schon ca. 100 Mal
gesehen und bin immer wieder auf’s Neue verzückt.
Aber eigentlich ist es eine gute Frage! Was ist das Besondere an einem Hund der an lockerer Leine auf einer Wiese läuft. Schön! Am
Geschirr!
Immerhin haben wir das Video ja gemacht um zu beweisen, dass
es kein Problem für Hunde ist, an lockerer Leine schön am Geschirr zu laufen :P
Aber ich sehe hier so viele besondere Momente und die möchte
ich nun auch hier teilen.
Zum einen ist es schon einmal etwas Besonderes wenn ein Hund
allgemein schön an der Leine läuft, sei es nun am Geschirr oder an sonst was. Sehr
viele Hunde zerren an der Leine. Das sieht man täglich auf der Straße und das –
teilweise noch in Verbindung mit Leinenaggression – ist das Nummer 1 Problem,
weshalb Hundebesitzer sich an mich wenden.
Ein leinenführiger Hund ist also etwas Besonderes – ganz egal,
ob er vorher komplett gestört war oder ob es ihm quasi in die Wiege gelegt
wurde.
Ein leinenführiger Schlittenhund ist vielleicht sogar noch
ein kleines bisschen besonderer, immerhin liegt ihnen das Ziehen ja im Blut.
Leinenführigkeit ist keine leichte Übung! Nur weil der
Mensch es einfach voraussetzt, kann es ein Hund nicht automatisch. Der Hund
muss lernen Entfernungen und Geschwindigkeit einzuschätzen. Wie ich das
trainiere, erkläre ich ein anderes Mal, aber das Trainingsziel ist ein Hund,
der sich selbst „korrigiert“ bevor er am Ende der Leine angekommen ist. Ich bin
immer wahnsinnig stolz, wenn ein Hund, dieses Ziel erreicht hat! Wenn der Hund
ohne irgendein Signal, Lockmittel, Leinenruck oder was auch immer von selbst
langsamer wird und sich zum Menschen am anderen Ende der Leine umsieht, weil er
wirklich verstanden hat worum es geht, dann lacht mein Trainerinnen-Herz :)
Ganz besonders an diesem Video finde ich aber die tolle
Kommunikation und die Bindung zwischen Kristina und Saphir. Das geht auch ohne
an ihm herum zu zerren oder ihn mit Leckerlis vollzustopfen. Er muss nicht Fuß
gehen oder sonst etwas. Er darf schnuppern, markieren und rumspringen,
Hunde-Sachen machen eben und dennoch bleiben die beiden verbunden und das nicht
durch die Leine, die immer locker bleibt!
Ohne große Worte oder irgendein Hilfmittel wechselt Saphir
die Richtung bei Minute 0:05, 0:09, 0:16 und 0:21. Erst bei Minute 0:29 bekommt
er ein Leckerli mit dem er nicht gelockt oder gar bestochen wurde.
Er sieht sein Frauchen an, als würde er fragen „Wohin gehen
wir?“ und sie zeigt es nur mit einem Kopfnicken oder einer Gewichtsverlagerung.
Er antwortet darauf „Oh cool! Das macht sicher Spaß mit dir dorthin zu gehen“
(ja, ja wieder mal den Hunden in vermenschlichter Art und Weise Worte in die
Schnauze gelegt, aber ich bin sicher, könnte er sprechen, würde er genau das
sagen).
Das ist ein wunderbares Beispiel für eine gelungene
Mensch-Hund-Kommunikation und in meinen Augen etwas ganz Besonderes.
Jeder Hund sollte leinenführig sein. Und jeder Mensch sollte
mit seinem Hund kommunizieren können. So gesehen sollte das alles vielleicht
Standard sein und nicht sooo besonders.
Aber ich persönlich finde, man sollte das Besondere in allem
sehen! Viel zu viele Dinge nehmen wir einfach als „normal“ hin und würdigen sie
nicht weiter. Erst wenn etwas nicht klappt, fällt es uns negativ auf.
Jeder, der schon einmal einen extrem zerrenden und/oder
leinenaggressiven Hund geführt hat, weiß wie fürchterlich das sein kann, wenn
dieser mehr als 5kg wiegt. Das ist dann ein großes Problem. Geht der Hund brav
an der Leine nimmt man es einfach so hin, denn es ist ja normal und nichts Besonderes
brav an der Leine zu gehen.
Das ist sehr schade. Wir tun unseren Hunden unrecht und uns
selbst auch nichts Gutes, wenn wir immer nur in Problemen denken anstatt das
Besondere in dem zu sehen, was funktioniert.
Mit Saphir war im Übrigen überhaupt nichts. Obwohl seine
ersten drei Lebensmonate, bevor er zu Kristina kam, sicherlich nicht ganz
optimal verlaufen sind, habe ich ihn von Anfang an als einen tollen, lernwilligen
und lustigen Hund kennengelernt. Er kann nicht nur brav an der Leine gehen,
sondern auch zahlreiche Tricks, macht sich gut in der Unterordnung und zeichnet
sich vor allem durch sein geniales Sozialverhalten, seine Freundlichkeit und
seine Lebensfreude aus. Er ist ein großartiger Hund! Und das soll nichts
Besonderes sein!?